Druckereien spannen zusammen
Die Bernecker rdv und die Flawiler dfmedia legen ihre Druckereien, Fachzeitschriften und Online-Aktivitäten in einer gemeinsamen Tochtergesellschaft zusammen. Die beiden Standorte sollen aber bestehen bleiben. Die Rheintaler Druck und Verlag AG (rdv) und die dfmedia Druckerei Flawil AG gleichen sich in vielen Dingen. Beide geben Tageszeitungen heraus, verlegen Fachzeitschriften, führen eine Druckerei und sind auch im Online-Bereich aktiv–die rdv in Berneck, die dfmedia in Flawil. Nun wollen die beiden Unternehmen vieles davon gemeinsam tun: Ab Anfang nächstem Jahr werden die Fachverlage, die Druckereien und die Online-Aktivitäten der beiden Häuser in eine neue Tochtergesellschaft überführt, an der beide Partner jeweils 50 Prozent der Anteile halten. Das neue Unternehmen werde 250 Mitarbeitende haben und im Jahr 2012 einen Umsatz von 50 Millionen Franken erzielen.
Aus starker Position heraus
Beide Unternehmen seien in sehr guter Verfassung, sagt René Wuffli, CEO des Rheintaler Partners. Genau deshalb werde die neue Gesellschaft gegründet.«Wir wollen aus einer starken Position aus agieren, und nicht reagieren müssen», sagt Wuffli, der dem Verwaltungsrat des neuen Unternehmens vorsitzen wird. «Unsere Branche ist nicht unbedingt eine Wachstumsbranche.» Vor allem der Druckbereich müsse gegen den Druck hoher Investitionen, Überkapazitäten, schnelle technologische Sprünge und den starken Franken kämpfen. «Die beiden Unternehmen investieren zusammen im Jahr rund 3,6 Millionen Franken», sagt Wuffli. Gemeinsam seien solche Investitionen leichter zu stemmen, und die Maschinen könnten so besser ausgelastet werden.
Langfristig wachsen
Dieses neue Medienhaus soll seine Marktstellung nicht nur halten, sondern langfristig wachsen. Im Druckbereich sei es nicht auszuschliessen, dass sich auch weitere Unternehmen beteiligen würden, sagt René Wuffli. Wachstumspotenzial sieht er auch bei den Fachzeitschriften. «Wir bekommen immer wieder Angebote für neue Projekte.» Das Risiko neuer Projekte könne gemeinsam besser abgestützt werden, sagt er.
Standorte bleiben erhalten
Fachverlage, Verkauf, Sachbearbeitung und die Druckvorstufe sollen an den bisherigen Standorten bleiben, sagt Ren´e Wuffli. «Würden wir einen Standort verlassen, würden wir auch regionale Kunden verlieren», sagt er. Die schweren Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinen sollen aber mittelfristig an einem Ort zusammengeführt werden. Nun werde geprüft, welcher der beiden Standorte sich besser dafür eigne, sagt Pascal Schwarz, Geschäftsführer der dfmedia und CEO der neuen Gesellschaft. Wann, ist noch nicht klar. «Wir stehen nicht unter grossem Zeitdruck», sagt Schwarz. Dabei würden wohl Arbeitsplätze verlorengehen. Die Verantwortlichen hoffen aber, dass dies durch natürliche Fluktuation und nicht über Entlassungen geschehen werde. Kurzfristig ist kein Stellenabbau geplant. Entscheiden müssen die beiden Partner auch über einen Namen für die neue Firma. Der werde in einigen Wochen bekanntgegeben, sagt René Wuffli. Sicher sei, dass er nichts mit den Namen der beiden Partner zu tun habe.
Zeitungen regional verankert
Die meisten der rund 160 Mitarbeitenden der dfmedia und der rund 120 Mitarbeitenden der rdv werden zukünftig zur gemeinsamen Tochtergehören. Ausgenommen sind die Redaktionen der «Wiler Zeitung», des «Rheintalers» und der «Rheintalischen Volkszeitung». «Sie sollen weiter von den Mutterhäusern und deren Aktionären gelenkt werden», sagt Christoph Rohner, Verwaltungsratspräsident der rdv. Man lege jene Bereiche zusammen, in denen die Herausforderungen am grössten seien, sagt er. So werde auch die regionale Verankerung der Zeitungen gesichert.