Submitted by admin on Sun, 05/22/2022 - 20:30

Generalversammlung 2022 der galledia group ag

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Grösstes unabhängiges Medienhaus der Ostschweiz setzt aufs Digitale. Die galledia group ag hat ein gutes Jahr hinter sich. Trotzdem verzichten Aktionärinnen und Aktionäre auf eine Dividende. Das Resultat des vergangenen Jahres sei «den Umständen entsprechend sehr gut», eröffnete Verwaltungsratspräsident Urs Schneider die Generalversammlung der galledia group ag im Altstätter «Sonnen»-Saal. «Wir dürfen nicht vergessen, wo wir  2020, am Anfang der Pandemie, gestanden haben: Unsicherheit und Angst geisterten durch unsere Köpfe.» Auch aktuell bestünden Probleme. Die grössten seien der Fachkräftemangel sowie der Mangel an Rohstoffen, der die Druckpreise massiv erhöhen dürfte oder gar eine Papierknappheit verursachen könnte – von der Teuerung und den steigenden Energiepreisen ganz zu schweigen.

Akquisitionen trotz Pandemie geglückt
Die galledia group ag mit Sitz in Berneck ist inzwischen an neun Standorten in der Schweiz vertreten, unterteilt in vier Sparten: Regionalmedien, Fachmedien, Print und Event. Neben zahlreichen Fach- und Verbandspublikationen zählen drei lokale Tageszeitungen («Der Rheintaler», die «Rheintalische Volskzeitung» und der «Werdenberger & Obertoggenburger»), mehrere Online-Publikationen und grafische Produktionsbetriebe sowie zwei Event- und Veranstaltungsagenturen zum grössten unabhängigen Ostschweizer Medienhaus.

Die Auswirkungen der Pandemie haben die galledia group ag nicht gehindert, die strategischen Ziele zu verfolgen. Die Akquisitionen der letzten beiden Jahre folgten der strategischen Ausrichtung und führten zu einer Umsatzsteigerung von über 20 Mio. Franken. Im Jahr 2020 hat die Unternehmensgruppe die Multicolor Print AG und die BL Verlags AG gekauft. Anfang 2021 folgte die Akquisition des Eventbereichs der freicom communications ag, die unter anderem Veranstaltungen wie das Rheintaler Wirtschaftsforum und das Wirtschaftsforum Thurgau sowie den Ostschweizer Personaltag veranstaltet.
Im Sommer folgte schliesslich die Übernahme der Aktienmehrheit von 78 Prozent der Buchs Medien AG und damit des «Werdenberger & Obertoggenburgers». Die Lokalzeitung erweitert das Gebiet der bestehenden Regionalzeitungen nahtlos in Richtung Chur. «Zusammen mit dem ‹W&O› sind wir nun mit Abstand das reichweitenstärkste Printmedium im Rheintal», hielt Urs Schneider fest.

Die Akquisitionen schlagen sich auch im Resultat der Unternehmensgruppe nieder. Trotz massiver Einschränkungen durch die Pandemie kann sie nach einem bescheidenen Ergebnis im Jahr 2020 ein gutes Resultat im Jahr 2021 vorlegen. Durch Optimierungen, Automatisierungen und die damit verbundenen Kosteneinsparungen erzielte das Unternehmen 2021 einen Ebitda (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen) von 7,5 Mio. Franken. Zum Vergleich: Per Ende 2021 präsentierte Galledia ein Unternehmensergebnis von 3,6 Mio. Franken. Im nächsten Jahr soll es wieder eine Dividende geben.

Die knapp 166 anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre, vertreten mit 46163 Aktienstimmen, genehmigten den Lagebericht, die Jahres- und die Konzernrechnung ebenso wie den Verzicht auf eine Dividende – letzteres, obwohl das Ergebnis eine Ausschüttung zugelassen hätte. Doch aufgrund der staatlichen Unterstützung in den beiden Corona-Jahren hätte eine Auszahlung zur Rückerstattung der Unterstützungsleistungen verpflichtet. «Behalten wir das Geld also lieber im Unternehmen und investieren wir in die Zukunft. Denn ein gutes 2022 führt letztlich zu einer schönen Dividende im Jahr 2023», sagte Urs Schneider. 
Weiter bestätigten die Aktionärinnen und Aktionäre den Verwaltungsrat mit Karin Bürki Sonderegger, Dr. Christoph Rohner, Sunnie J. Groeneveld, Dr. Paul E. Sevinç und Fabian Reinhard; Urs Schneider steht dem VR weiterhin als Präsident vor. Die Ostschweizerische Treuhandgesellschaft aus St.Gallen  wurde ausserdem als Revisionsstelle bestätigt.

Nutzer- und Follower-Zahlen steigen deutlich
Trotz der massiven Einschränkungen und einer durch Homeoffice und Schichtwechsel geprägten Zeit habe das Geschäft in allen Sparten der Unternehmensgruppe weiterentwickelt werden können – unter anderem in der Sparte Regionalmedien, wie CEO Daniel Ettlinger ausführte. Mit der Übernahme des «W&O» habe sie an Stärke und Synergiepotenzial gewonnen, das sich im hart umkämpften Werbemarkt als nützlich erweisen dürfte.
Obschon die Anzahl Abonnenten abnehme, sei der Rückgang mit 2,8 Prozent im Vergleich zu anderen Lokalmedien, die bis zu zehn Prozent verlieren, deutlich besser. «Das ist allerdings kein wirklicher Trost: Den sinkenden Abonnentenzahlen versuchen wir mit verschiedenen Massnahmen entgegenzuwirken.» Etwa, indem man junge Erwachsene gezielt mit einem digitalen Informationsangebot versorge. Ein Beispiel dafür ist der Life-Chanel auf rheintaler.ch. Ohnehin werden die redaktionellen Onlineangebote immer wichtiger und die Nutzerzahlen steigen. Deshalb wurde nach der Übernahme des «W&O» in kürzester Zeit ein weiteres Newsportal erstellt. Auch die Social-Media-Kanälen stossen auf Interesse: rheintaler.ch vereint auf seinen Instagram-Kanälen bereits rund 10000 Follower.

Artikel und Bilderstrecke
rheintaler.ch: https://rheintaler.ch/artikel/video-groesstes-unabhaengiges-medienhaus-der-ostschweiz-setzt-aufs-digitale/83954
wundo.ch: https://www.wundo.ch/region/2022-05-20/groesstes-unabhaengiges-medienhaus-der-ostschweiz-setzt-aufs-digitale/